7.4.2017 Bern - Longchaumois






April 2017 | Bern – Longchaumois

- Wiener Würstchen
- eine Dusche
- Pizza
- 3 Mitfahrgelegenheiten
- eine Flasche Wein und einen Schlafplatz für den Rückweg
- Schokolade und Baguette
- Äpfel, eine Fahrt und heisse Schokolade
- Mitfahrt, ein Abendessen, Getränke, Herzlichkeit und gute Gesellschaft, Hotelzimmer, Orangen, eine versprochene Mitfahrgelegenheit nach st Claude

- Postkarten und Einladungen nach Halle und Berlin
- eine Zeichnung von der Pizzeria
- Blumen
- Gespräche und Dankbarkeit

Wir dürfen ein bisschen länger schlafen, während Una etwas zum Frühstücken erfragt. Sie kommt wieder mit fünf Wiener Würstchen, aus Freiburg haben wir noch ein bisschen Brot und Bananen. Auf dem Weg zum Weitertrampen, fragt Una in einer Pizzeria nach Resten. Reste würden sie wegwerfen. Aber, wenn wir zehn Minuten warten würden, könnte er uns drei Pizzen machen. Wir setzen uns in die Sonne. Ich mache, während wir warten, eine schnelle Zeichnung von dem Restaurant und kann so wenigstens eine Geste der Dankbarkeit hinterlassen. 

Beim Trampen haben wir wieder gute Begegnungen. Anuschka lädt uns ein, auf dem Rückweg bei ihr zu übernachten. Zum Abschied drückt sie uns eine Flasche Wein in die Hand. Auf unsrer letzten Autobahnetappe Richtung Genf nimmt uns eine Portugiesin mit. Ihre Rente reiche nicht, deshalb müsse sie in der Schweiz arbeiten. Sie ist sehr herzlich, wirkt fröhlich. Die größte Gabe sei, dass sie am Leben sei. Als wir aussteigen gibt sie uns ein paar Stücke Schokolade und ein Baguette.

Durch eine Begegnung ist es spät geworden. Wir vertrauen mittlerweile so sehr darauf, dass sich schon alles ergibt, dass wir nicht auf die Zeit geachtet haben und die Sonne schon tief steht. Der Ort, wo wir sind, ist sehr klein und hoch gelegen, sodass es in der Nacht kalt werden wird. Die kleine Kirche steht für den Notfall offen. Ein Schaufester zeigt ein Künstleratelier, leider hat das Haus keine Klingel. Nachdem wir alle Cafés und Pensionen im Ort abgeklappert haben, beschließen wir weiter zu trampen.

Tatsächlich hält bald jemand an. Bernard fühlt sich so verantwortlich für uns, dass er herumtelefoniert, uns mit in sein Dorf und dort erstmal in beide Kneipen nimmt. Er ist sehr großzügig. Leider verstehe ich kaum Französisch und kann so viel weniger abschätzen, was freiwillige Herzlichkeit und was Pflichtgefühl ist. Obwohl wir immer wieder sagen, dass wir schon noch etwas finden (aber selbst nicht recht daran glauben), lässt er uns nicht mehr gehen. Mit einem seiner Freunde, seinem Bruder und seiner Schwägerin, die als einige Englisch spricht, essen wir im Wirtshaus Fondue. Ich fühle mich sehr unwohl, weil wir zu reichlich bekommen. Als es spät geworden ist, bezahlt er uns ein Hotelzimmer. Ich denke, dass wir nur annehmen können, weggehen wäre noch unhöflicher und irgendwie aggressiv.


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