{ Auf Zehenspitzen }


Alle anderen Kühe hatten sich mit dem Arsch in den Wind gedreht, aber die eine war einfach umgekippt. Und dann hörte der Wind so plötzlich auf, wie er gekommen war. Eine Minute passierte nichts, man konnte jetzt nicht mal mehr die Aufschrift auf der Cola-Flasche lesen. Dann klatschte ein Eimer Wasser auf unsere Frontscheibe, und es kam runter wie eine Wand. Stundenlang. Es krachte und donnerte und goss. Ein armdicker Ast mit Laub dran flog durchs Tal, als ob ein Kind Drachen steigen ließ. Als am Abend der Regen endlich aufhörte und wir aus dem Wagen kletterten, war das ganze Weizenfeld platt, und die Wiesen vor uns hatten sich in Sumpf verwandelt. Es war unmöglich weiterzufahren, wir wären stecken geblieben. Und deshalb verbrachten wir unsere erste Nacht auf dem Hügel, auf den Autositzen schlafend. Wahnsinnig bequem war das nicht, aber wir hatten auch keine großen Alternativen in dem Schlamm da draußen.




{Warum läufst du auf Zehenspitzen?}
Ich, der Kairos, laufe unablässig.

Beliebte Posts