Wir
bewegten uns entlang des Kontextes der Gabe hunderte Kilometer um Kilometer durch
Landstriche, ratterten über Autobahnen, streunerten durch Klein- und
Großstädte, tingelten durch die Pampa. Die Sache an sich war ganz einfach: ohne
einen Cent in ein unbekanntes Dorf irgendwo im französischen Juragebirge kommen.
Maisod.
QUERFELDEIN _______________________
EINE REISEERZÄHLUNG
Das, was mir die Menschen neben
einer Mitfahrt, einer Mahlzeit oder einem Schlafplatz während unserer Reise schenkten, das, was mir sehr wertvoll ist, sind die Geschichten, welche sie mit
mir teilten. Eine Geschichte ist lebendig, wenn sie erzählt wird. Als Form der
Anerkennung, des aufrichtigen Interesses an den Menschen und ihren Geschichten,
möchte ich diese Geschichten erzählen. Während der Reise ist aus diesen eine
Sammlung entstanden. Aus der Sammlung entsteht eine Essenz. Alles ist zu gleichen
Teilen wichtig, aber die ganze Geschichte kann nur durch die kleinen
Teilelemente lebendig werden. Die Geschichten, die mir gegeben wurden bewahre
ich auf, erkenne sie an, schenke ihnen Aufmerksamkeit, gebe sie weiter. Aus
diesen Geschichten entwickle ich nun eine Gesamterzählung. Dazu habe ich schon
während der Tour an einem Text gearbeitet, den ich momentan weiterschreibe. Ich
möchte diese Erzählung schlussendlich in eine schlichte Form überführen, ein
Hörbuch soll entstehen. Ich spreche die Reise. Ich erzähle sie. Aus der Form der Reiseerzählung entsteht die Möglichkeit
eine Entwicklung nachzuvollziehen und als Zuhörende_r selbst durch die
Erzählung mitgenommen zu werden und ebenfalls Teil der Reise zu werden. Das
Mitnehmen und Weitergeben ist sowohl das grundlegende Prinzip der Reise, als
auch der Erzählung.
Aus dem Erzählen spricht das Erleben.
Alles passiert.
„Auf dem
Überraschungscharakter der Ereignisse beruht die Geschichte.“ (Hannes Böhringer)